Theater & Hörspiel

Spitzeltanz

Erstausstrahlung 05.02.2021

Auch Spitzel haben Gefühle. Das merkt der junge Polizist Frank Stutz, als er 1990 die Zürcher Hausbesetzerszene infiltriert. Und das merkt 30 Jahre später ein Typ namens Alex oder Leander, der undercover politische Gruppierungen ausspioniert. Beide Spitzel verlieben sich und werden brutal enttarnt.

Es ist ein ganz besonderer Kick: sich unter falscher Identität in die geschlossenen Zirkel des politischen Widerstands einzuschleichen. Dafür muss jemand perfekt die passende Rolle spielen, gern über dem Abgrund tanzen – und: keine Skrupel haben, die Geheimnisse seiner neuen Freundinnen und Freunde zu verraten. Spitzel sind professionelle Verräter, und lassen sie sich erwischen, geraten sie zwischen die Fronten. Sie werden gejagt und nicht selten zum Schweigen gebracht.

Eine solche Geschichte aus der traditionell verschwiegenen Schweiz erzählt Stephan Pörtner in seinem neuen SRF-Radiokrimi. Es ist das Doppelporträt eines ehemaligen Spitzels, der auf einen Nachfahren aus der jetzigen Szene trifft. Der eine wird unversehens von seiner Vergangenheit eingeholt, der andere kämpft verzweifelt für eine Zukunft ohne Verstellung und Verrat. Aber beiden stellt die Liebe ein Bein. Und ein Skandal kommt ans Licht: Staatliche Überwachung wird neuerdings outgesourct. Obskure Firmen übernehmen das unschöne Geschäft.

Mit: Urs Jucker (Frank Stutz alias Fränk Meister), Delia Mayer (Dorothea Germann), Anja Schärer (Vera Germann), Ida Matilda Schärer (Noah Germann), Aaron Hitz (Alexander Hübscher alias Alex Schmid alias Lexi), Liliane Amuat (Linda Schwager, Aktivistin), Martin Hug (Markus Gross, stv. Kommandant der Stadtpolizei), Raphael Clamer (Adrian Winkler), Vera Bommer (Sabine Meister, Gerichtsmedizinerin), Joachim Rittmeyer (Taxifahrer), Kaija Ledergerber (div. Frauenstimmen), Ilja Baumeier (div. Männerstimmen), Anna von Tobel (Assistentin von Gross)

Musik: Malte Preuss – Dramaturgische Mitarbeit: Simone Karpf, Päivi Stalder – Tontechnik: Tom Willen – Dramaturgie und Regie: Reto Ott – Produktion: SRF 2021 – Dauer: 50′

Verhörspiel

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Ein schlichtes Mundart-Stück ohne grosse Aktion, stattdessen richtet Pörtner seinen Fokus auf einen Kernbereich der Polizeiarbeit: das Verhör. Man wird Ohrenzeuge, wie ein Fall im Spiel von Frage und Antwort gelöst wird.

Heinrich «Henry» Kummer ist ein Urgestein der Zürcher Kriminalpolizei. Der erfolgreiche Ermittler arbeitet intuitiv, aber auch oft eigenmächtig. Deshalb war er zuletzt vom Dienst suspendiert. Ganz anders seine jüngere Bürokollegin Belinda Hofstetter, die noch am Anfang ihrer Karriere steht. Sie ist ehrgeizig und effizient. Sie schwört auf Struktur, Regeln und methodisches Vorgehen, wie sie es sich in Fortbildungen angeeignet hat. Trotzdem hat sie Kummer viel zu verdanken.

Während eines Verhörs geraten der Polizist und die Polizistin, die einmal ein Team waren, fundamental aneinander. Aufgeklärt werden soll ein nächtlicher Vorfall an der Zürcher Langstrasse: Ein Mann ist unter unklaren Umständen ums Leben gekommen. Es handelt sich um Totschlag, so viel steht fest.

Kummer hat in den einschlägigen Lokalen recherchiert. Dabei stösst er auf einen Familienvater aus Altstetten, der zur fraglichen Zeit vor Ort gewesen sein soll. Aber hat Damian Studer wirklich etwas mit der Tat zu tun? Das soll im Verhör herausgefunden werden. Es entwickelt sich – quasi in Echtzeit – ein polizeilicher Vorgang, bei dem jeder der drei Akteure sein eigenes Spiel spielt.

Mit: Jeanne Devos (Belinda Hofstetter), Martin Hug (Heinrich Kummer), Nicola Mastroberardino (Damian Studer), Peter Fischli (Polizist am Empfang), Max Helfer (Kellenberger)

Tontechnik: Tom Willen – Dramaturgie und Regie: Reto Ott – Produktion: SRF 2018 – Dauer: 49′

Erstausstrahlung 2018

Die Bankräuber

Komödie von Stephan Pörtner und Beat Schlatter

Uraufführung 12.01.2018

Caspar Lamm leitet in vierter Generation die Privatbank Lamm&Cie, eine traditionelle, grundsolide Institution, die bei wohltätigen Stiftungen beliebt ist, die mündelsicher anlegen wollen. Symbol dieser Solidität ist der historische Tresor, der im Direktionsbüro steht. Darin liegen die Goldbarren, mit denen Theodor Lamm 1871 die Bank gegründet hatte. Seither musste noch nie auf diese Reserve zurückgegriffen werden. Bis Caspar Lamm wegen seines Engagements als Sponsor eines Musikfestivals in Schwierigkeiten gerät und immer mehr Gold verkauft. Als Rod Stewart seine Gage in der Höhe von einer Million Franken in bar verlangt, ist der Tresor endgültig leer. Der Fototermin für den Jahresbericht steht an, bei dem Caspar Lamm und sein Vater, ein legendärer Banker, der seinem Sohn noch nie etwas zugetraut hat, stets vor dem offenen Tresor posieren. In seiner Verzweiflung bittet Lamm den Erfinder Eberhard, der keine Chance hat, einen Kredit zu bekommen, um das Patent seiner revolutionären Erfindung zu verlängern, den Tresor aufzubrechen, um einen Bankraub vorzutäuschen. Frau Berisha, Lamms Personal Assistant, zerstört diesen Plan. Zudem braucht Frau Schönbächler vom Kinderdorf Pestalozzi dringend Geld, um die Heizung zu ersetzen, da die Waisenkinder zu erfrieren drohen. Lamm bittet seinen Konkurrenten Alain Küng von der UBS um einen Überbrückungskredit. Doch der verlangt, als Garantie das legendäre Gold der Bank Lamm sehen.

Lamm und Eberhard, die ihr jeweiliges Lebenswerk sichern müssen, verfallen auf den verzweifelten Plan, Küngs Bank zu überfallen. Schon der Probelauf geht derart schief, dass Frau Berisha, von den kriminellen Plänen ihres Chefs erfährt. Sie ist zwar bereit bei der Rettung der Bank zu helfen, weil aber das Einbürgerungsgesuch ihrer Familie bereits zweimal abgelehnt wurde und sie nicht in den Verdacht der Komplizenschaft geraten will, wird sie illegale Aktivitäten sofort der Polizei melden.

Genau solche bieten für Lamm und Eberhard den letzten Ausweg. Ein alter Schacht führt in den Heizungskeller der Bank gegenüber, wo Küng das legendäre Gold Gaddafis versteckt hat, mit dem der Tresor wieder gefüllt werden könnte. Durch die Wand des Chefbüros in den Schacht vorzudringen, ohne dass Frau Berisha etwas davon bemerkt, wäre schwierig genug, doch die Not der Waisenkinder und ein zunehmend verschnupfter Rod Stewart komplizieren den beiden das Leben zusätzlich.

Dass am Schluss doch noch alles gut kommt, ist einem Missverständnis und einer Wendung mit Tiefgang zu verdanken.

Der Wolf im Sihlwald

Theaterkrimi von Stephan Pörtner

Uraufführung

6. bis 30. Juli 2017
20 Uhr, Besucherzentrum in Sihlwald

Theater-Bistro ab 18 Uhr
Schluss: 22.15 Uhr

Bericht und Kritik in der NZZ

Kritik im Tages Anzeiger

Kritik in der Zürichsee Zeitung

Soll man die Natur in Ruhe lassen? Züritipp

Eine Leiche wirft sich in Pose, Zürichsee Zeitung

Vorbericht in der Zürichsee Zeitung

Polizeiruf 117

Komödie von Stephan Pörtner und Beat Schlatter

In der Not rufen wir die Polizei. Doch manchmal ist die Polizei selber in Not. Dies trifft insbesondere auf Hauptwachtmeister Alois Keller (Beat Schlatter) zu, der seit Jahrzehnten mit viel Herzblut den Ratshausposten in Zürich führt. Der Hauptwachtmeister macht gerade eine schwierige Lebensphase durch, nach der Scheidung von seiner Frau muss er nämlich vorübergehend in einer der Zellen auf dem Polizeiposten wohnen. Nun soll ausgerechnet sein Posten geschlossen werden und den Sparmassnahmen der Stadt zum Opfer fallen. Keller ist verzweifelt und auch die Bewunderung und Verehrung, die ihm seine Kollegin Renate Strittmatter (Regula Imboden) entgegenbringt, können ihn nicht aufheitern.
Alles wird noch schlimmer, als der Hauptwachtmeister seinen alten Schulkameraden, den Berufsverbrecher Richard Graber (Andrea Zogg), nach einem Diebstahl in ein Pelzgeschäft an der Bahnhofstrasse verhaftet und er mit diesem seine „Wohnzelle“ teilen muss. Keller vergleicht Grabers Gaunerleben mit seinem eigenen und es stellt sich ihm ernsthaft die Frage, ob er, als der Ehrliche, nicht einfach der Dumme war, der privat und beruflich immer wieder den Kürzeren gezogen hat. Zumal er auch noch feststellen muss, dass seine Freunde, die ehrenwerten Kaufleute von der Bahnhofstrasse, die Einbruchschäden jeweils viel zu hoch angeben, so dass für sie daraus ein lohnendes Geschäft wird. Betrügen am Ende wirklich alle, wie Graber behauptet?
Um seinen geliebten Posten zu retten, lässt sich Polizist Keller von Einbrecher Graber zu einem Versicherungsbetrug überreden. Doch der Schadenfallexperte Hardmeier (Pascal Ulli) lässt sich nicht so leicht täuschen und Alois Keller steht kurz davor auch noch seinen guten Ruf und seine Freiheit zu verlieren. Schafft es der Polizist mit Hilfe des alten Gauners doch noch, das Blatt zu wenden, sich selber und den Rathausposten vor dem Untergang zu retten?
POLIZEIRUF 117 gibt Antwort auf diese Frage und beleuchtet die sich wandelnden Werte und Befindlichkeiten der Stadt Zürich sowie jene ihrer Polizisten, Gauner, Geschäftsleute und Bewohner.

Uraufführung Januar 2015 mit Beat Schlatter, Andrea Zogg, Stéphanie Berger/Bettina Dieterle Regula Imboden und Pascal Ulli, Regie Pascal Ulli

Absturz

Hörspiel

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Am 7. Juli starten die besten Velofahrer der Welt zur 105. Austragung der «Tour de France». Mythen und Legenden ranken sich um das bedeutendste Etappenrennen der Welt. Jeden Sommer spielen sich auf und neben den Strassen Frankreichs wahre Dramen ab. Auch mit Schweizer Beteiligung.

In seinem SRF-Hörspiel «Absturz» aus dem Jahr 2010 porträtiert Stephan Pörtner einen Helden des Schweizer Sports. Andreas Flückiger ist ein junger Radprofi aus Zürich-Schwamendingen. Er feiert märchenhafte Erfolge, auch an der «Tour de France», und die Massen lieben ihn. Doch dann folgt der Absturz. Und eine neue Karriere: in der schicken Zürcher Drogenszene.

Mit der Geschichte des Ex-Promis Flückiger zeichnet Stephan Pörtner eine Karriere nach, wie sie nicht nur bei Sportlern in den letzten Jahren zur traurigen Normalität geworden ist. Hat einer Erfolg, wird er von den Medien gehypt und vom Business gehätschelt. Kommt er dann zu Fall, bleibt nur noch hämisches Mitleid. Und schon bald ist der Loser vergessen. Aber wer einmal reich und berühmt war, findet kaum mehr ins normale Leben zurück.

Mit: Peter Fischli (Heiner Gemperle), Peter Hottinger (Andreas Flückiger), Fabienne Hadorn (Gabi Meierhans), Raphael Clamer (Joel Plüss), Michael Wolf (Aargauer Kantonspolizist 1), Philippe Nauer (Aargauer Kantonspolizist 2, Moderator), Sebastian Krähenbühl (Zürcher Stadtpolizist 1), Peter Niklaus Steiner (Zürcher Stadtpolizist 2), Franziska Schläpfer (Polizistin), Martin Hug (Polizist, Speaker), Julia Glaus (TV-Moderatorin), Thomas Müller (Barmann, Reporter), Samuel Eschmann (Freund 1, Journalist), Jonas Rüegg (Freund 2, Journalist), Ferruccio Cainero (Sportlicher Leiter), Mario Strebel (Flückiger als 13jähriger)

In weiteren Rollen: Rosanna Grüter, Anic Lautenschlager, Alexandra Baur, Elisabeth Stäheli, Sabine Graf, Michael Luisier, Meret Boxler, Martina Schnyder, Sophie Gut, Christina Lang, Susanne Sturzenegger, Margret Nonhoff, Stephan Pörtner

Technik: Mirjam Emmenegger – Musik: Martin Bezzola – Dramaturgie und Regie: Reto Ott – Produktion: SRF 2010 – Dauer: 50′

Bodenlätz

Hörspiel

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Schwingen ist eine spezifisch schweizerische Sportart und reicht, wie ein Fresko in der Kathedrale von Lausanne zeigt, bis ins 13. Jahrhundert zurück. Der ursprünglich bäuerliche Hosenlupf ist eine spezielle Art des Ringens, ein Zweikampf, mit eigenen Regeln, Griffen und Schwüngen.

Die «Bösen», so werden die besten Schwinger bezeichnet, messen sich Wochenende für Wochenende an unzähligen Schwingfesten – und erküren alle drei Jahre am Eidgenössischen Schwing- und Älplerfest ihren König; so das nächste Mal vom 26. – 28. August in Estavayer. Aus den Sennen sind längst Spitzensportler geworden, die ihrer Passion alles unterordnen.

Stephan Pörtner, der sich seit Jahren für dieses Phänomen interessiert, spürt aus Anlass des diesjährigen «Eidgenössischen» in seinem Hörspiel dem immensen Wandel und seinen Folgen nach.

Mit: Peter Hottinger (Journalist), Joschi Kühne (Speaker), Walter Sigi Arnold (Roth Hanspeter, Schwinger), Daniel Korber (Zangger Thomas, Schwinger), Martina Binz (Marianne Zangger,) Hanspeter Müller-Drossaart (Hugo Blatter, Kriminalbeamter a.D.), Michael von Burg (Alois Keller, Kriminalbeamter), Päivi Stalder (Chantal, Serviertochter), Jeanne Devos (Sandra Blumer), Hans-Rudolf Spühler (August Riederer, Schwinger-Obmann/Sanitäter), Julia Glaus (Vera), Marc Stoffel (Schwingexperte)

Musik: Andreas Schaerer – Tontechnik: Basil Kneubühler – Regie: Buschi Luginbühl

Erstaustrahlung am 21.08.2016

So entstanden die Schwinger-Szenen im Hörspiel

Schreckmümpfeli

Der Gehenkte

Das Geheimnis der Blutlinde
Mit: Kamil Krejci (Rolf Brunner), Charlotte Müller (Karin Brunner), Anja Schär (Frau Hofstrasser), Urs Bihler (Alber Gruber Senior), William Cohn (Mann bei der Blutlinde), Fabian Müller (Polizist)

Tontechnik: Basil Kneubühler
Regie: Reto Ott
Produktion: SRF 2016
Dauer: 13:30

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Der Fluch des Pharao

Mit Glanz und Gloria bachab …

Mit: Norbert Schwientek, Peter Kner, Peter Hottinger
Technik: Ueli Karlen
Regie Julia Glaus
Dauer: 14’28“
Produktion SR DRS 2008

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